Das HanfWerk Moers
Unter uns gesagt...
Hier müssen wir mal ein wenig Dampf über die geplanten Verschärfungen des CanG ablassen. (02.05.2024)
Verschärfung des CanG geplant!
Wir brauchen eure Unterstützung!
Ursprünglich sprach man davon, dass die vollständige Legalisierung von Cannabis in dieser Legislaturperiode kommen soll. Relativ schnell wurde dann aber aus der geplanten, vollständigen Legalisierung eine Legalisierung light, bzw. nur noch eine Entkriminalisierung! Selbst diese Entkriminalisierung soll nun noch weiter verschärft werden. Durch die gesetzliche Vorgabe, das Cannabis ausschließlich von Anbauvereinigungen (eingetragene Vereine) oder Genossenschaften angebaut und an deren Mitglieder abgegeben werden darf, entstand schon die erste Hürde, um den Schwarzmarkt durch legale Strukturen zurückzudrängen. Denn schließlich ist es so, wenn man einen Club gründen, die Anbauflächen mit sämtlicher Technik ausstatten und einen professionellen Anbau gewährleisten will, wird es teuer. Sehr teuer!
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Natürlich klingt der Gedanke, kleine Gruppen schließen sich zusammen um gemeinschaftlich Cannabis anzubauenden, erstmal schön und gut.
Doch die Realität sieht da anders aus. Denn jeder gegründete Cannabis Social Club hat auch eine enorme Verantwortung gegenüber seinen Vereinsmitgliedern, wodurch es beispielsweise ein absolutes No-Go ist, das der Gesetzgeber vorschreiben will, dass die Vereinsmitglieder aktiv beim Anbau mitwirken sollen. Dies widerspricht jeglichem guten Hygienekonzept und stellt sogar ein enormes Risiko dar, was dazu führen kann, dass man Ernteausfälle hat, was wiederum bedeuten würde, dass der Club kein Cannabis an seine Mitglieder abgeben kann.
Hinzukommen umfangreiche administrative sowie operative Aufwände für die Vereinsvorstände:
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Dokumentationspflichten, Vereinsverwaltung, Hygienekonzept, Sicherheitskonzept sowie Konzepte zur Suchtprävention und Jugendschutz müssen erstellt werden.
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Vereinssatzung, Beitragsordnung, Verträge mit Lieferanten, Dienst- und Arbeitsverträge müssen erstellt werden
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Die Vereine müssen eine lückenlose Rückverfolgbarkeit (vom Samen bis zum Endprodukt, welches an die Mitglieder abgegebenen wird) sicherstellen.
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Fertiges Cannabis muss durch ein externes Labor auf mögliche Verunreinigungen, Schwermetalle, Pestizide, THC Gehalt etc. analysiert werden.
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Prozesse für Anbau, Ernte, Trocknung und Fermentierung müssen definiert und niedergeschrieben werden. Anschließend müssen die Vereinsmitglieder, die in diese operativen Tätigkeiten mit eingebunden werden, entsprechend für die Arbeitsschritte geschult werden.
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All dies kann selbstverständlich nicht ohne entsprechende Fachkompetente Unterstützung realisiert werden. Somit müssen Rechtsanwälte für unterschiedliche Fachbereiche und ein Steuerberater engagiert werden, um eine Rechtskonformität gewährleisten zu können. Dadurch entstehen schon beachtliche Kosten, bevor ein Verein überhaupt offiziell eingetragen ist.
Und da wir gerade über Kosten reden, um am 01.07.2024 die Anbaulizenz beantragen zu können, wird auch der ein oder andere Sachkundenachweis nötig sein, welche aktuell über kostspielige Weiterbildungsmaßnahmen erlangt werden.
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Bevor ich jetzt etwas näher auf den größten Kostenfaktor eingehe, möchte ich an dieser Stelle kurz zusammenfassen:
Die aktuelle Bundesregierung sprach ursprünglich von einer Legalisierung und von lizensierten Fachgeschäften. Auf den Weg gebracht wurde aber ein Gesetz, welches es potenziellen Clubgründern so sehr erschwert, dass man schnell das Interesse verlieren kann. Denn um es nochmal zu verdeutlichen, man hat die Vereinsstruktur für die Umsetzung gewählt. Dieser muss nicht gewinnorientiert handeln und soll durch viele ehrenamtliche Tätigkeiten, alles, was weiter oben aufgelistet ist, gewährleisten werden. Der geschätzte Jahresbedarf an Cannabis in Deutschland beläuft sich auf ca. 400 Tonnen und als einzige Quelle dafür, dienen die Anbauvereine. Um diesen Bedarf decken zu können, müssten unter Berücksichtigung der gesetzlichen Begrenzungen von 500 Mitglieder pro Verein und max. 50g im Monat pro Person, in Deutschland ca. 1333 Anbauvereinigungen gegründet werden. Ganz schön viel Verantwortung für nicht gewinnorientierte Vereine, nicht wahr?
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So jetzt reden wir weiter über die Kosten für die Ausstattung der Anbauflächen, Sicherheitstechnik und Ausstattung der Vereinsräumlichkeiten.
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Für die technische Ausrüstung der Anbauflächen kann man mit ca. 1000 Euro pro m2 rechnen, wodurch man schon sehr schnell in einen 6-stelligen Bereich gelangt. Ein professionelles Überwachungs- und Sicherheitssystem liegt im 5-stelligen Bereich, genau wie auch die Ausstattung der Vereinsräumlichkeiten. Alles in Allem muss für hierfür insgesamt ein Budget von ca. 500.000 bis 700.000 Euro eingeplant werden.
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All das soll von Vereinen gestemmt werden und man möchte jetzt mit der Verschärfung des Gesetzes verhindern, das größere Anbaufläche entstehen, auf denen sich mehrere Vereine zusammentuen oder dass man mit unternehmerischem Verstand gewisse Dienstleistung bündelt um es Vereinen vereinfacht, sich zu gründen. Dabei ist doch genau diese Idee Zielführend, wenn man den Schwarzmarkt zurückdrängen will, denn schließlich kann der Schwarzmarkt nur dann zurückgedrängt werden, wenn genügend Cannabis aus legalen Strukturen wie z.B. den Anbauvereinigungen zur Verfügung steht. In dem man aber nun das Gesetz wie geplant verschärft, wird es für sehr viele Anbauvereinigungen so gut wie unmöglich sich zu gründen und der Einzige, der davon profitiert, ist der Schwarzmarkt, den man ursprünglich mit genau diesem Gesetz bekämpfen wollte.
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Ich hoffe wir konnten Euch mit diesem Aufruf die enormen Komplikationen für Anbauvereine und potenziellen Gründern etwas näherbringen und bitten euch gleichzeitig an der unten verlinkten Petition teilzunehmen, um uns und andere CSCs im Kampf gegen diese Ungerechtigkeit und den Eingriff in die freie Marktwirtschaft zu unterstützen. Nur wenn wir diese Verschärfung aufhalten, können wir CSCs unseren Teil zur Bekämpfung des Schwarzmarktes beitragen und gleichzeitig das Thema Cannabis der Öffentlichkeit in verantwortungsvoller Art und Weise etwas näherbringen, um auch die Aufklärungsarbeit durch offenere Dialoge voranzutreiben.
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Euer HanfWerk Team